Eine kieferorthopädische Frühbehandlung kann notwendig sein, um Störungen auszuschalten, welche den weiteren Entwicklungsablauf ungünstig beeinflussen. Die Spannbreite solcher Behandlungen reicht von sehr einfach bis sehr komplex.

Hilfsmittel gegen

• Lutschgewohnheiten
• anormales Schlucken
• Sprachfehler
• Mundatmung
• Folgen eines vorzeitigen Milchzahnverlustes

Herausnehmbare Platzhalter
Festsitzende Platzhalter

• Folgen von Kreuzbissen und Nonokklusionen
• Folgen von progenen Verzahnungen

Herausnehmbare Therapiemittel

• Aktive Plattenapparaturen
Plattenapparaturen wirken durch das Übertragen von Kräften auf die Zähne bzw. dem Kiefer. Dies geschieht durch das Nachstellen ("aktivieren") von Schrauben, Anpassen von Federn und des Labialbogens. Die gewünschte Zahnbewegung kann nur erzielt werden, wenn sie stundenlang (ca. 16 Stunden am Tag) und nach den Anweisungen des Behandlers getragen werden.

Die bewegten Zähne wollen wieder in ihre ursprüngliche Fehlstellung zurückwandern, wenn die Platte nicht bzw. eine gewisse Zeit nicht getragen wird. Deshalb ist es wichtig, bei Verlust oder Beschädigung der Platte sofort einen Termin in der Praxis zu vereinbaren.

• Funktionskieferorthopädische Apparaturen-Aktivator/Bionator/Kinetor /Vorschub Doppelplatte
Vorstehende obere Schneidezähne und Rücklagen des Unterkiefers werden von Funktionskieferorthopädischen Geräten durch Anregung des Wachstums von Kieferstrukturen in der Phase des pubertalen Wachstums beseitigt. Ein zwangsloser Mundschluß und eine normale Mundatmung wird damit ermöglicht.

• Funktionsregler
Zahn- und Kieferfehlstellungen können durch die Harmonisierung der Zungen und Wangenfunktion ausgeglichen werden. Durch Funktionsregler werden Dysharmonien der Weichgewebe des stomatognathen Systems beseitigt. Die weitere Gebißentwicklung kann somit harmonisch und normal ablaufen.

Festsitzende Behandlungsmittel

• Multiband (Brackets)
Edelstahlbrackets
Nickelfreie Brackets
Zahnfarbene oder transparente Brackets
Goldene Brackets

Superelastische Bögen
Bedingt durch die Rückstellkraft von orthodontischen Bögen werden Zähne entsprechend bewegt und ausgerichtet bzw. um Kippungen zu vermeiden, entlang des Bogens geführt. In der Regel sind solche Bögen aus einer Edelstahllegierung gefertigt und übertragen große Kräfte auf die Zähne. Dagegen sind superelastische Bögen aus einer speziellen Drahtlegierung gefertigt und übertragen trotz sehr starker Auslenkung gleichmäßige, biologisch verträgliche Kräfte auf die Zähne. Das Behandlungsziel kann schneller und schmerzfreier erreicht werden.

Beschichtete Bögen
Durch eine zahnfarbene Beschichtung aus Teflon sind diese Bögen bei der Verwendung von Keramikbrackets besonders unauffällig.

• Gesichtsbogen (Headgear) / Umkehrgesichtsbogen (Delaire-Maske)

Anwendungsgebiete Headgaer
Als alleiniges Behandlungsgerät, z.B. Platzhalter im Wechselgebiß
In Kombination mit festsitzenden Behandlungsmitteln, z.B. zur Molarensistalisation, Verankerung

An herausnehmbaren Apparaturen, z.B. zur Wachstumsbeeinflussung
Tragezeit mindestens 12 bis 18 Stunden

Delaire Maske
Wachstumsbeeinflussung der Maxilla
Mesialisieren von Molaren

• Moderne Bißlagekorrektur

Herbst-Apparatur
Bei Patienten mit sehr geringem Restwachstum kann durch die Herbst-Apparatur ein Bißlageausgleich erfolgen, d.h. vergrößerte Frontzahnstufen können ausgeglichen werden.

SUS Sabbagh-Universal-Spring®, Jasper Jumper®, Forsus®, Bite Fixer®
Durch diese Apparaturen wird während einer Multibandbehandlung, unter Ausnutzung des Restwachstums, eine Verbesserung der Seitenzahnverzahnung und eine Reduzierung der Frontzahnstufe erzielt.

• Kooperationsunabhängige Molarendistalisation

Kooperationsunabhängige Molarendistalisation
Seitenzähne wandern oft nach vorne und engen den Platz für die später durchbrechenden Eckzähne ein. Um eine Extraktion von bleibenden Zähnen zu umgehen, müssen Seitenzähne nach hinten (distalisiert) bewegt werden. Dies ist komfortabel mit festsitzenden, von der Patientenmitarbeit weitestgehend unabhängig, speziellen Apparaturen möglich.

Distal Jet
Pendulum

Eine kieferorthopädische Behandlung ist in jedem Alter möglich und sinnvoll.
Die zur Verfügung stehenden modernen Behandlungstechniken erlauben dem Kieferorthopäden Zahnstellungskorrekturen unabhängig vom Alter des Patienten.

Ästhetische Verbesserung (Auflösen von Engständen, Lückenschluß, Derotieren etc.)
Die Korrektur von Engständen und Zahnlücken im sichtbaren Bereich des Gebisses führt zu einer wesentlichen Verbesserung des optischen Erscheinungsbildes.

Funktionelle Probleme
Durch eine Korrektur von Zahn- und Kieferfehlstellungen wird eine bessere Okklusion (Zusammenbiß) erzielt. Kiefergelenke und Kaumuskulatur werden dadurch entlastet und geschont.

Präprothetische Kieferorthopädie
Durch das Aufrichten von stark gekippten Zähnen, das Öffnen von Lücken sowie eine Verbesserung der Stellung von Pfeilerzähnen kann Ihr Hauszahnarzt optimalen Zahnersatz für Sie anfertigen.

Präimplantologische Kieferorthopädie
Mit dem Aufrichten von stark gekippten Zähnen und dem Öffnen von Lücken werden für Sie und Ihrem Hauszahnarzt optimale Verhältnisse zur Implantatversorgung geschaffen.

Lückenschluß
Mussten Zähne z.B. auf Grund von Karies gezogen werden, können die entstandenen Zahnlücken kieferorthopädisch geschlossen werden.

Einordnen von verlagerten Zähnen
Verlagerte oder im Kieferknochen verbliebene Zähne können auch beim Erwachsenen mit Hilfe von kieferorthopädischen Behandlungsapparaturen eingeordnet werden.

kieferorthopädisch-kieferchirurgische Therapie
Erhebliche Abweichungen im knöchernen Aufbau des Gebisses können im Rahmen einer kombiniert kieferorthopädisch- kieferchirurgischen Behandlung korrigiert werden.

skelettal offener Biß

umgekehrter Frontzahnüberbiß

sehr große Frontzahnstufe

Die kieferorthopädisch bewegten Zähne wollen gern wieder in ihre ursprüngliche Position zurück. Das verhindern (retinieren) z.B. kleine herausnehmbare Geräte. Diese müssen am Anfang mindestens 18 Stunden je Tag getragen werden.

Komfortabler sind festsitzende Retainer, denn:

sie Stören weder beim Essen noch beim Sprechen
sind unsichtbar auf die Zungen- oder
Gaumenseite geklebt
eine Langzeitretention ist problemlos möglich,

empfohlen bei:

- umfangreichen Zahnbewegungen mit Multibandapparaturen
- nach Zahndrehungen
- bei Fehlfunktionen der Zunge
- bei Platzmangel für die Weisheitszähne

Text

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sehr gute Ästhetik
sehr anspruchsvolle und aufwendige Behandlung
von außen nicht sichtbar da Brackets an der Zungenseite befestigt sind
keine Demineralisierung (weiße Flecken) an der äußeren Zahnoberfläche
zu Behandlungsbegin ist das Sprechen meist stark behindert
Zungenfunktionsraum ist eingeschränkt
hoher zahnärztlicher und zahntechnischer Aufwand

Mit dieser speziellen festsitzenden Behandlungstechnik wird durch die genaue Kenntnis und Berechnung der biologisch verträglichen Kräfte und Drehmomente eine effiziente Korrektur der Zahnfehlstellung erreicht. Auch ist es möglich, eine Behandlung durchzuführen, bei der man nicht alle Zähne mit Brackets bekleben muss.

Die Verankerung spielt bei den meisten kieferorthopädischen Behandlungen eine entscheidende Rolle. Sie kann vor allem bei der Behandlung von Erwachsenen mit reduzierter Zahnzahl und oder parodontalen Schädigungen große Probleme verursachen. Durch die Verwendung von kieferorthopädischen Implantaten zur Verankerung sind für den Kieferorthopäden "unmögliche" Zahnbewegungen möglich.

Das Umfeld der Brackets sind Prädilektionsstellen (bevorzugte Stellen) für Karies. Eine Versiegelung mit einem speziellen antibakteriellen und remineralisierenden Schutzlack kann das Risiko zur Demineralisierung (weiße Flecken) bzw. Karies verringern.

Das Versiegeln ersetzt nicht die tägliche häusliche gründliche Mundhygiene, sondern es ist eine sinnvolle Ergänzung.

Es werden die Beläge auf den Zahnoberflächen, in den Zahnzwischenräumen und in den Zahnfleischtaschen mit speziellen Instrumenten entfernt. Gerade diesen Bereich erreicht man beim Zähneputzen zu Hause nur schwer.

Verfärbungen durch Kaffee, Tee oder Zigarettenkondensat sind nach dem Einsatz von Spezialinstrumenten, z.B. eines Pulverstrahlgerätes, verschwunden.